Mensch sitzt verzweifelt vor Aufgabenzettel mit Händen an den Schläfen.

Mut zur Ungewissheit

27.04.24 Der Schulabschluss steht vor der Tür: Während die einen sich auf das Ende der Schulzeit freuen, fühlst Du Dich ängstlich und unsicher? Du bist damit nicht allein. In diesem Blogpost schreibt unsere Autorin Christine über die Entstehung dieser Ängste, wie man sie überwinden kann und warum es vollkommen okay ist, keinen Plan zu haben.
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Von der Erleichterung zur Unsicherheit

Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an dieses Gefühl: die letzten Prüfungen sind geschafft und man fühlt sich unfassbar erleichtert. Sobald der Druck abfällt, schleicht sich jedoch schon die Unsicherheit und Angst vor der Zukunft ein. Was jetzt? Studium, Ausbildung, erstmal jobben oder sogar reisen? Die Möglichkeiten sind gefühlt endlos. Dabei einen klaren Blick zu bewahren, hat sich fast unmöglich angefühlt. Mir kam es damals so vor, als seien meine Klassenkameraden alle vollkommen bereit in ihre Zukunft zu starten und wüssten ganz genau, was als Nächstes auf sie zukommt. Schnell fühlte Ich mich total allein in meiner Überforderung, denn in meiner Angst erschien mir alles wie eine Entscheidung, die den Rest meines Lebens bestimmt und so hatte Ich Panik, die falschen Entscheidungen zu treffen.

Veränderung macht Angst

Die Gründe in dieser Zukunftsangst sind ziemlich vielfältig und hängen stark von Deiner eigenen Lebenslage ab. Vielleicht fühlst Du Dich von Deiner Familie unter Druck gesetzt oder zerdenkst selbst jeden deiner Schritte? Das Wichtigste vorab: Das ist vollkommen normal. Wahrscheinlich ist das die erste große Entscheidung, die Du selbst für Dein Leben treffen musst und zeitgleich eine riesige Veränderung Deines bisherigen Alltags mit dem Du seit Jahren vertraut bist. Somit weißt Du auch noch gar nicht, ob bzw. wie Du mit Veränderungen umgehen kannst oder Dich schnell in einer neuen Umgebung zurechtfindest. Da passiert es schnell, nur das Ungewisse vor Augen zu haben. Außerdem ist da noch die Überforderung, auf sich allein gestellt zu sein, wo sich zusätzlich noch Versagensängste breit machen können.

Mit Gelassenheit in die Zukunft

An dieser Stelle darf Ich Dich beruhigen: Du bist nicht allein mit dieser Orientierungslosigkeit und es ist nicht das Ende der Welt, noch keinen Plan zu haben. Für viele beginnt nach der Schule erstmal eine Zeit der Unsicherheit. Bei der Fülle an Möglichkeiten ensteht ein enormer Druck und es ist schwer den Überblick zu behalten. Mithilfe folgender Tipps kannst Du jedoch lernen, mit Deinen Ängsten und Unsicherheiten umzugehen:

  1. Lasse Deine Gefühle zu.
    Erlaube Dir selbst zu erkennen, dass Du Dich in einer neuen Situation befindest und alle Gefühle, die Du hier fühlst, vollkommen okay sind. Keines dieser Gefühle zeigt irgendeine Art von Schwäche.
  2. Mache Dir bewusst, wovor Du genau Angst hast.
    Ist es eine Versagensangst, Angst vor der falschen Entscheidung? Oder verfällst Du womöglich in eine endlose Gedankenspirale voller Selbstzweifel? Das hilft dabei zu erkennen, ob wirklich eine Gefahr besteht oder vieles sich einfach nur in Deiner eigenen Fantasie abspielt.
  3. Sich den eigenen Ängsten stellen.
    Vielleicht wartest Du “auf den richtigen Zeitpunkt”, um Deine Zukunft anzugehen. Spoiler Alert: Dieser wird nicht eintreten. Es ist okay, eine Situation mit Angst und Unsicherheit anzugehen und früher oder später zu merken, dass alles nur halb so schlimm ist und einfacher, als Du es Dir ausgemalt hast.
  4. Probiere Dich aus.
    Jetzt ist die Zeit, verschiedene Dinge auszuprobieren. Überfordert von der Menge an Möglichkeiten? Suche Dir zunächst eine aus, die für Dich interessant scheint und probiere sie aus. Es ist auch okay, erstmal Abstand zu gewinnen und Dich für eine Weile auf Deine Hobbies zu konzentrieren. Mache Dir keinen Druck, direkt Deine Leidenschaft zu finden oder die Sache durchzuziehen. Das kann sich auch erst im Laufe der Zeit entwickeln.
  5. Tausche Dich mit anderen aus.
    Nimm die Frage “Und was machst Du so nach Deinem Abschluss?” nicht zu ernst. Frage Deine Klassenkameraden, was ihre Pläne sind, und suche Dir Inspiration, oder rede mit Deinen Verwandten darüber. Wahrscheinlich merkst Du dabei auch, dass Du mit Deiner Situation nicht allein bist. Jedes Gespräch ist hilfreich, auch wenn Du dabei herausfindest, was Du auf gar keinen Fall machen möchtest. Auch das ist schon ein Schritt weiter.
  6. Und zuletzt: Es gibt keinen “perfekten Plan”.
    Wenn Du Dir dies vor Augen hältst, fällt sofort ein wenig Druck ab. Es kann gut sein, dass Du jetzt eine Entscheidung triffst und Dich in ein paar Monaten und Jahren doch wieder anders entscheidest, weil es sich nicht mehr richtig anfühlt… und damit ist absolut nichts falsch. Das Wichtigste ist, dass Du Dich vor lauter Angst bloß nicht zurückhältst und Dir vor Augen hältst, dass keine Entscheidung endgültig ist.

In unseren KindCafes hast Du die Möglichkeit, Dich mit anderen auszutauschen. Keine Sorge ist “zu klein”. Schau doch mal vorbei!