Zwei Hände auf einer Schulter

Wenn Lisa irgendwie nicht mehr wie früher ist…

11.04.22 Deine beste Freundin oder dein bester Freund ist irgendwie anders als früher? Trauriger? Oder zieht sich zurück? Was du tun kannst, wenn eine Freundin oder ein Freund psychische Probleme hat, erfährst du in dem Blogbeitrag unserer Moderator:in Nora.
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„In den letzten Wochen hat sie sich ganz schön verändert“. „Er ist gar nicht mehr so wie früher.“ „Sie sieht in letzter Zeit immer so traurig.“ Sind dir diese Gedanken schon einmal durch den Kopf gegangen, wenn Du deinen besten Freund oder deine beste Freundin angeschaut hast? Hat ein Freund oder eine Freundin dir schon einmal offen von ihren psychischen Problemen erzählt?

Und hast Du dich dann gefragt: Was soll ich jetzt machen? Wie reagiert man eigentlich, wenn ein guter Freund oder eine gute Freundin psychische Probleme oder sogar eine psychische Krankheit hat.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in unserem Umfeld psychische Probleme hat, ist gar nicht so gering. Einige reden offen über Sorgen und Ängste, andere halten sie zurück und man bemerkt nur, dass die Person „irgendwie anders“ ist als sonst.

Achtsamkeit
So wie Du auf die Gefühle deiner Freunde achtest, achte auch auf deine eigenen Gefühle. Mit anderen über ihre psychischen Probleme zu reden, kann dich belasten - das ist ganz normal. Die Probleme unserer Freunde gehen uns immer nahe und lassen uns betroffen fühlen. Versuche aber, deine eigene mentale Gesundheit nicht aus dem Blick zu verlieren und auch über deine Sorgen und Probleme zu sprechen.

Was soll ich denn dann sagen?
Eine genaue Anleitung gibt es nicht. Es gibt nicht die perfekten Worte oder die perfekte Lösung. Für deine Freundin oder deinen Freund kann es helfen, wenn Du einfach Du selbst bist. Versuche ein offenes Ohr für Probleme zu haben und eine Schulter zum Anlehnen zu sein. Unterstütze deine Freundin oder deinen Freund bei der Suche nach einer Lösung. 

Angst vor Vorurteilen
Psychische Probleme sind immer noch ein Thema, über das viele nicht gern sprechen möchten. Viele haben Angst, dass sie von anderen dafür verurteilt werden oder nur noch als „kranke“ Person gesehen werden. Deine beste Freundin oder dein bester Freund wird vielleicht nicht offen auf dich zukommen. Hier ist dein Mut gefragt. Wenn Du Veränderungen an deiner Freundin oder deinem Freund bemerkst, sprich sie in einem ruhigen Moment darauf an. Biete ihnen deine Hilfe an und gib ihnen zu verstehen, dass Du ihnen zuhören möchtest! 

Verständnis zeigen
Es kann sein, dass Du einige Probleme und Sorgen deiner Freunde nicht verstehen kannst, weil Du sie selbst nicht hast. Nicht immer bereiten uns die gleichen Dinge Kopfzerbrechen. Versuche dein Verständnis zu zeigen und offen für die Sorgen deiner Freunde zu sein, auch wenn Du andere Ängste hast. 

Professionelle Hilfe
Eine Sache darfst Du bei all deinem Mut und deinem Verständnis aber nicht vergessen: Du kannst nicht alleine dafür sorgen, dass die Probleme sich lösen. Wenn Du merkst, dass eine Freundin oder ein Freund schwerere psychische Probleme hat, dann ist es am besten professionelle Hilfe zu suchen. Du kannst anbieten, gemeinsam mit den Eltern zu reden und nach einem/einer Psychotherapeut:in zu suchen, damit deiner Freundin oder deinem Freund bestmöglich geholfen werden kann.